Freiarbeit mit Pferden - Vertrauen durch Kommunikation
- Patricia Kestel
- 29. Mai 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. März
Mit dem völlig freien Pferd können wir in der Interaktion eine Verbindung und Bindung zum Pferd schaffen, man kann sich kennenlernen und Vertrauen herstellen.
Es macht auch sehr viel Spaß, ist auch für die Pferde eine willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag.
Der Mensch kann vom Boden aus besser die Sprache des Pferdes lernen und sich selbst ausdrücken.
Denn Pferdesprache ist in erster Linie die Sprache des Körperausdrucks und der Energie. Sehr viele Menschen sind sehr unbewußt in dem wie sie ihre Körpersprache verwenden. Sie drücken meist sehr viel aus, von dem sie sich gar nicht im Klaren sind, was sie gerade kommunizieren und daß sie es überhaupt tun.
Auch wir Menschen kommunizieren über die Körpersprache. Sie ist nur aus dem Blickwinkel geraten, weil die akkustische Sprache in den Vordergrund gerückt ist. Aber hier liegt genau der Hase im Pfeffer. Denn oft steht das Gesagt im Widerspruch zum Ausdruck der Körpersprache und so sind Mißverständnisse aber auch Streit an der Tagesordnung.
Der Mensch vergißt, daß der körpersprachliche und energetische Ausdruck immer die Wahrheit übermittelt. Egal, was die Worte sagen. Auch Menschen wissen das intuitiv und nehmen das auch immer wahr.
So haben wir es in der Kommunikation mit dem Pferd immer mit einer schonungslos ehrlichen Verständigung zu tun.
Ich persönlich liebe das sehr, denn es ist eine Insel in der ansonsten von Unwahrheiten zugedeckten Welt.
Es ist natürlich auch nicht immer ganz einfach, denn man erfährt Dinge und erlebt Situationen, die sehr unangenehm oder sogar schmerzhaft sein können. Aber das ist die Chance - daraus kann man reifen und wachsen. Man wird sich selbst bewußter, lernt sich selbst besser kennen. Das "A und O" für persönlichen und materiellen Erfolg.
Aber zurück zu der gezeigten Übung in dem Video.
Pferd und Mensch sind frei, es gibt keine Verbindung durch Hilfsmittel (Seil etc.). Der Raum ist sehr groß. So kann das Pferd viel Abstand wählen, wenn es das möchte.
Die Idee ist, daß Mensch und Pferd zusammen kommen, daß der Mensch so interessant und vertrauenswürdig für das Pferd ist, daß beide zusammen laufen. Daß sie ein "Herde" bilden.
Ich selbst bin kein Freund davon, das Pferd zuvor bis zur Erschöpfung zu scheuchen und zu brechen bis es sich endlich anschließt. Ich bevorzuge, die Neugier und die soziale Komponente des Pferdes anzusprechen. Es gibt nur wenige Situationen, in denen man das Pferd sanktionieren (scheuchen) muß.
Und das einzige, wo das Pferd prompt ausweichen muß, ist, wenn der Mensch einen bestimmten Platz oder Raum beansprucht. Ist das Pferd ausgewichen, besteht keinerlei Veranlassung, es weiterhin zu verfolgen. So ein Verhalten ist aus Pferdesicht irritierend und unverständlich und erzeugt enorm viel Stress.
Hier sehen wir also Pferd und Mensch, in dem Versuch, eine bleibende Verbindung herzustellen. Man kann gut beaobachen, daß das Pferd die Idee spannend findet, sich zwischendurch aber noch mal anders entscheidet und wegorientiert und sich damit wieder vom Menschen entfernt. Alles erlaubter Ausdruck. Es ist ein Feedback an den Menschen. Er ist dann nicht interessant, nicht spannend oder vielleicht sogar nicht vertrauenswürdig. Oder andere Dinge im Außen sind vom Reiz her einfach zu stark.
Es ist dann Aufgabe des Menschen, sich so auszudrücken, daß er sich dem Pferd optimal verständlich machen kann.
Die Szene am Tor zu Beginn zeigt die Beanspruchung von Platz: das Pferd muß weichen. Es entscheidet sich dann zunächst für Abstand. Im Verlauf finden die beiden wieder zusammen. Für das Pferd ist alles spielerisch, es ist immer entspannt bzw. nicht gestreßt.
Das Ganze kann man dann natürlich ausbauen, in dem man komplexere Übungen mit dem Pferd macht oder das Ganze mit mehreren Pferden probiert.
Wenn ihr Lust habt, das einmal auszuprobieren, gebe ich euch gerne eine Anleitung wie ihr einen Einstieg in die Kommunikation mit eurem Pferd bekommt. Es macht total viel Spaß!
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